Schon weit vor dem Jahr 1900 feierte man, nach Überlieferungen Fastnacht, auch Faslam genannt. Bei diesen Festen im Ort wurden Jugendliche, meist Einheimische, sowie Helfer in der Landwirtschaft, oft nicht mit einbezogen. Aus diesem Grund sollte für die Jugendlichen etwas entstehen, wo jedermann teilnehmen durfte und was sich jeder leisten konnte. Somit wurde der Faslam in Langenbrügge geboren.
In den Anfangsjahren feierten die Narren immer an einem Montag. Die männlichen Dorfbewohner trafen sich schon morgens um 8 Uhr im hiesigen Gasthaus.1879 gehörte es Heinrich Hillmer, danach Busse, im Anschluss Krey und dann Jütte. Dieses alljährliche Fest wurde von allen Dorfbewohnern, einschließlich der Jugendlichen gefeiert. Das Bier schenkte der Wirt gratis aus. Der Schnaps musste bezahlt werden. Geld war zu dieser Zeit immer noch knapp, aus diesem Grunde führten sie ein Trinkspiel ein.
Hierbei hatte jeder die Chance Schnaps zu trinken, ohne jedoch bezahlen zu müssen. Dieses Glücksspiel beinhaltete folgende Regeln: Es wurde ein Bierglas gefüllt mit einer Spirituose und auf den Tisch gestellt. Im Uhrzeigersinn reichten die Mitspieler das Glas weiter und jeder nahm einen Schluck daraus. Derjenige, der als vorletzter aus dem Glas trank, musste bezahlen. Der Letzte, der das Glas leerte, konnte ein Neues bestellen. Da wurden schon mal kräftige Züge aus dem Glas genommen, um sich so vor Zahlung der nächsten Runde zu drücken. So etwas hob die Stimmung und hatte die Beeinträchtigung des Gleichgewichts zur Folge, was man sich vorstellen kann.
Mittags um 13 Uhr traf man sich dann zur Schnorrertour vor dem Gasthaus. Einige, die am Vormittag zu tief ins Glas geschaut hatten und nicht zum Treffpunkt erschienen, wurden vom Rollkommando abgeholt und mussten ein Strafgeld zahlen. Das Rollkommando bestand meistens aus 3-4 Personen und einem Handwagen.
Auf der Schnorrertour sammelten die Mitwirkenden Wurst, Speck und Eier. Die Gaben nahm der „Sammler“ im Empfang. Dieser trug eine Kiepe und einen mehrzweigigen Ast. Sollte es beim Schnorren mal an Eiern gemangelt haben, konnten auch schon mal die hiesigen Hühnerställe aufgesucht werden. Am späten Nachmittag verzehrte die Faslamsgesellschaft gemeinsam die gesammelten Gaben. Abends trafen sich dann nur die Dorfbewohner zum Tanz.
Um 1900 wurde die Fastnachtsgemeinschaft gegründet und im 1.Weltkrieg wieder aufgelöst.
1921 etablierte sie sich wieder neu bis zum 2.Weltkrieg 1939.
In den Kriegsjahren wurde der Faslam nicht gefeiert, da viele Männer in den Kampf zogen.
1950 nach dem 2. Weltkrieg konnte die Feuerwehr diesen Brauch langsam wieder zurück ins Leben rufen.
1955, bei dem alljährlichen Montagsumtrunk, wählte die Gemeinschaft, Hans Krey spontan zum ersten Prinzen.
1959 gab es mit dem neuen Prinz, Ernst Korte I, auch erstmalig ein Mittagessen. Seine Frau Frieda Korte sagte:“ Es geht mir keiner hungrig aus dem Haus“. Die neuen Prinzen behielten diesen Brauch bei.
1959 wählten die Narren erstmalig einen Zeremonienmeister ( Herrmann Fuhlbohm ). Seit Anfang der 60er Jahre wird Faslam auf einem Samstag gefeiert. Diese Tradition wird bis heute gepflegt.
Fällt der 11.11. auf einen Sonntag, wird dieser mit einer Fastnachtssitzung um 11:11 Uhr gefeiert.